FUCHSTHONE RELOADED #2 (2021)

FUCHSTHONE RELOADED #2 (2021)

FUCHSTHONE RELOADED #2 (2021)

PROGRAMM

Mehrfach verschoben aufgrund der Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie findet das zweite Konzert der Reihe „FUCHSTHONE reloaded“ schließlich am 27. August 2021 statt. In diesem Konzert stehen besonders die elektronischen Tonkollagen unserer Soundkünstlerin Eva Pöpplein im Mittelpunkt.

Die Besetzung am 27.8. 2021 im Stadtgarten:

Caroline Thon, Christina Fuchs (composition, conduction, arrangement),
Martin Gasser, Julian Bossert, Francois Ribeaupierre, Benjamin Steil (saxes),
Christian Mehler, John-Denis Renken, Matthias Bergmann (trumpets),
Philipp Schittek, Matthias Schuller (trombones),
Wolf Schenk (basstrombone, tuba),
Zuzana Leharovà (violin),
Filippa Gojo (voice),
Laia Genc (piano),
Andreas Wahl (guitar),
Alex Morsey (bass),
Jens Düppe (drums),
Eva Pöpplein (electronics, live samples)

Für dieses Programm entwickelten Caroline Thon und Christina Fuchs ihre Kompositionen aus den Impressionen, die die elektronischen Klänge und Soundcollagen bei ihnen auslösten. Folglich erhält Eva Pöpplein solistisch besonders viel Raum bei den Stücken. Zudem wird das erste Mal mit Live-Samplings gearbeitet: akustische Klänge werden live nach dem improvisatorischen Prinzip verfremdet. Dies bedeutet eine neue Klangerfahrung für alle beteiligten Musiker, die live auf die verfremdeten Klänge reagieren müssen. Die dazu erforderlichen technischen Voraussetzungen wurden erfolgreich eingeführt und eröffnen weitere Klangexperimente, die noch lange nicht zu Ende gedacht sind.

Auch bei diesem Konzert wird wieder das Prinzip verfolgt, bereits bestehende Kompositionen weiterzuentwickeln, beziehungsweise Kompositionen aufzuführen, deren kompositorischer Prozess noch nicht abgeschlossen ist.

Folgende Stücke stehen auf dem Programm:

1) SUITE THE TRUTH OF J.P.S. – PART I-III
(Komposition: Caroline Thon)

Ein Appell, dem französischen Existentialisten Jean-Paul Sartre zu beweisen, dass er mit seinem negativen Blick auf den Menschen Unrecht hat!

PART I „Closed Society“
Angelehnt an das Bühnendrama „Geschlossene Gesellschaft“ wird die Auseinandersetzung und Bedrohung durch diesen negativen Blick vertont. Zu hören sind Zitate aus dem Bühnendrama des Hauptprotagonisten „Garcin“.

PART II „Naisser“
(Weiterentwicklung des 1.Entwurfs der Komposition „Naisser“)
Zunehmende Aggressionen äußern sich durch martialische Bläsersätze und ein rockiges Gitarrensolo. Dies gleicht einer Beschreibung, wie es ausgehen könnte, wenn Jean-Paul Sartre mit seinem pessimistischen Blick auf die Menschheit recht behalten sollte.

PART III „Conclusion“
Als klassischer Schlusssatz einer dreisätzigen Suite folgt ein langsamer Satz und es erklingt hier die Gegenposition. Nämlich wie es sein könnte, wenn wir uns auf folgende Worte des buddhistischen Meisters Dilgo Kyentse Rinpoche einlassen würden:

„Es ist unser Geist, der uns entweder fesselt oder befreit“.

Photo: AdobeStock 355673361

2) YVES.KLEIN.BLAU (IKB)
(Komposition: Christina Fuchs)

Yves Klein, der französische Konzeptkünstler, ist vor allem bekannt für seine monochromen Bilder, in denen er vornehmlich ein monochromes Ultramarinblau benutzte, das er sich schließlich unter der Bezeichnung „International Klein Blue“ patentieren ließ.

Der farbpsychologische Effekt dieses Blautons besteht in der Sogwirkung auf den Betrachter, der sich förmlich in das Bild hineingezogen fühlt… die Musik, die dazu entstanden ist, entfaltet dieselbe Wirkung.

Ein Zitat von Yves Klein kommt in dem Stück vor: Er beschwert sich darüber, dass die Vögel beim Herumfliegen Löcher in sein bestes Kunstwerk machen, nämlich in den wolkenfreien, blauen Himmel.

3) SUITE STRUCTURES I-VI
(Komposition: Christina Fuchs)

Die Komposition basiert auf sechs abstrakten Fotografien, die natürliche Strukturen abbilden. Dazu werden elektronische Sounds assoziiert und musikalische Strukturen komponiert.

Ganz im Sinne eines Gesamtkunstwerkes werden die Sounds und Assoziationskompositionen in die Form einer mehrteiligen Suite gebracht.

4) MAMOIADA
(Komposition: Christina Fuchs)

Mamoiada ist ein Ort in der Provinz Nuoro auf Sardinien. Von dort stammt der traditionelle Volkstanz „Passu Torrau“. In derselben Gegend ist auch eine Gesangstradition heimisch, die aus vier Tenören besteht.

Das Stück ist von der Version „Passu Torrau“ des Quartetts „Tenore Gòine de Núgoro“ inspiriert.

2016 hat Christina Fuchs dort den 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb „Scrivere in Jazz“ für Jazzorchestra gewonnen und ist auf diese Weise in Kontakt mit der Region gekommen.

Photo by C.Fuchs

FUCHSTHONE RELOADED#2

Mit der Konzertreihe RELOADED# verfolgt das FUCHSTHONE ORCHESTRA in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik / Stadtgarten Köln die konsequente Weiterbearbeitung ihrer Kompositionen in direktem Austausch mit dem Orchester.

Pressestimmen:

„Das Fuchsthone Orchestra ist keine Repertoire Band, sondern eine live Band, die bei jedem Auftritt neue Musik vorstellt, bzw. vorhandene Stücke neu bearbeitet.“
Uwe Bräutigam

nrwjazz.net

Re: Immortal Beloved / BTHVN 2020

Re: Immortal Beloved / BTHVN 2020

Re: Immortal Beloved / BTHVN 2020

PROGRAMM

Anlässlich des Beethoven Festivals Bonn 2020 erhielten Caroline Thon und Christina Fuchs den Kompositionsauftrag, für das FUCHSTHONE ORCHESTRA Werke von Beethoven neu zu bearbeiten. Elemente aus Beethoven’s Symphonien und Streichquartetten wurden aufgegriffen, umgedeutet und zu etwas Neuem verwandelt. Das Konzert wurde als „Livestream“ direkt aus dem Kölner Stadtgarten gestreamt.

Die Besetzung am 4. Dezember 2020 im Stadtgarten:
Caroline Thon, Christina Fuchs (Komposition, Dirigat, Arrangement),
Roger Hanschel, Theresia Phillip, Martin Gasser, Jens Böckamp (Saxophone),
Matthias Schwengler, Matthias Knoop, Matthias Bergmann (Trompeten),
Philipp Schittek, Matthias Schuller (Posaunen),
Wolf Schenk ( Bassposaune, Tuba),
Zuzana Leharovà (Geige),
Filippa Gojo (Stimme),
Sebastian Scobel (Klavier),
Andreas Wahl (Gitarre),
Alex Morsey (Bass),
Jens Düppe (Schlagzeug),
Eva Pöpplein (Elektronik, Live-Samples)

Elektronische Sounds katapultieren in die Jetzt-Zeit und nebenbei stellt sich die Frage wie nahe der Pianist und Improvisator Ludwig von Beethoven dem wichtigen Element des Solisten in der aktuellen Jazzmusik war?

Folgende Stücke stehen auf dem Programm:

1) ENSUITE à MINEUR
(Komposition/Arr.: Christina Fuchs)

Basierend auf: Ludwig van Beethoven,
Streichquartett Nr.15, Opus 132 / Fragment
1. Satz Assai sostenuto

Opus 132 ist Beethovens zweitletztes Streichquartett und 2 Jahre vor seinem Tod entstanden, zu einer Zeit, als er sein Gehör bereits vollständig verloren hatte.

Christina Fuchs:

„Ich habe mich gefragt: wie mag es sich angefühlt/angehört haben, die Musik tief innerlich zu hören, äußerlich aber nur ein Zerrbild dessen, wenn überhaupt, wahrzunehmen? Verständlich all der Frust, die Wut und die Verzweiflung – faszinierend schön die Musik der inneren Landschaften.“

Decker, Johann Stephan (1783 - 1844), Beethoven 6, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Photo: Decker, Johann Stephan (1783 – 1844), Beethoven 6, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

2) SPURENSUCHE OPUS 13
(Komposition/Arr.: Caroline Thon)

Basierend auf: Ludwig van Beethoven,
Sonate für Klavier Nr. 8 c-Moll, op. 13, „Pathétique“
3. Satz, Allegro

In „Spurensuche“ bearbeitet Caroline Thon mit der „Klaviersonate Nr. 8, opus 13“ (1798) ein eher frühes Werk Beethovens, welches auffällig zwischen Kraftausbruch und Sensibilität changiert.

Die Motive – vor allem der Tutti-Teile – entstammen alle dem Ursprungswerk, nur erklingen sie entweder rhythmisch verdichtet oder verlangsamt und in zeitgenössischem, jazzharmonischen Kontext.

Breitkopf & Härtel, Beethoven piano sonata  B&H, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Photo: Breitkopf & Härtel, Beethoven piano sonata B&H, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

3) IMMORTAL BELOVED LOVELETTER
(Komposition/Arr.: Christina Fuchs)

Basierend auf: Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr.7 Opus 92 / Fragment
2. Satz Allegretto

Christina Fuchs:

„Dieser langsame Satz ist so irrsinnig schön sehnsüchtelnd, dass ich ihn zum Loveletter an seine Immortal Beloved umgeschrieben habe (wer auch immer das gewesen sei: Giulietta, Therese, Amalie, Josephine, Dorothea, Antonie, Bettina? )

Myriaden von Forschern haben mit einigen abenteuerliche Theorien versucht, dieses Rätsel zu lösen, aber: vielleicht ist es ja auch so, dass der Weg das Ziel ist:

Es ist eine grosse, rhythmische Beharrlichkeit und Spannung in der Angelegenheit, aber auch eine gewisse Verzweiflung, denn er bekommt sie ja dann doch nie, die unsterbliche Geliebte…“

4) BEGEGNUNG NR.14, OPUS 131
(Komposition/Arr.: Caroline Thon)

Basierend auf: Ludwig van Beethoven:
Streichquartett Nr.14, Opus 131
1.Satz. Adagio, ma non troppo e molto expressivo

In „Begegnung Nr. 14“ wird die offene Form der Fuge des Ursprungswerks übernommen und das Anfangsmotiv des 1. Satzes zuerst im zeitgenössischem Jazzkontext eingebettet und dann eigenständig weitergeführt.

Um sich dem inneren Dilemma des zum Zeitpunkt des Entstehens schon vollkommen ertaubten Beethoven anzunähern, werden ein Zitat eines hämischen Kritikers anläßlich der Uraufführung dieses Streichquartetts Auszügen aus dem „Heiligenstätter Testament“ (1802), welches als sein geplanter Abschiedsbrief gilt, gegenübergestellt.

Mediaecho:

„Jazz-Premiere für Ludwig von Beethoven!
Kölner Musiker und Komponisten überzeugen mit starkem Festival-Beitrag…“

Horst Peter Koll

Kölner Stadtanzeiger

FUCHSTHONE RELOADED #1 (2020)

FUCHSTHONE RELOADED #1 (2020)

FUCHSTHONE RELOADED #1 (2020)

PROGRAMM

Am 10. September 2020 startete das FUCHSTHONE ORCHESTRA unter dem Titel „FUCHSTHONE RELOADED#1″ seine regelmäßige Konzertreihe im „Europäischen Zentrum für Jazz und improvisierte Musik“, Stadtgarten/Köln.

Die Besetzung:

Caroline Thon, Christina Fuchs (composition, conduction, arrangement),
Roger Hanschel, Tobias Haug, Matthew Halpin, Benjamin Steil (saxes),
Christian Mehler, Marvin Frey, Matthias Knoop (trumpets),
Philipp Schittek, Matthias Schuller (trombones),
Wolf Schenk (basstrombone, tuba),
Zuzana Leharovà (violin),
Filippa Gojo (vocal),
Lars Duppler (piano),
Andreas Wahl (guitar),
Alex Morsey (bass),
Jens Düppe (drums),
Eva Pöpplein (electronics, live samples)

Durch die Corona bedingten Schließungen und Auflagen für Konzertveranstaltungen finden diese Programm-Konzerte erst knapp ein Jahr nach den gefeierten Premierenkonzerten statt. Diesen Zeitraum nutzen Christina Fuchs und Caroline Thon zum Schreiben neuer Kompositionen für das Orchester. Dabei vertiefen sie die Möglichkeiten eines „Solistenensembles“ weiter, als welches sich das FUCHSTHONE ORCHESTRA inzwischen begreift.

In allen Kompositionen wird den SolistInnen viel Freiraum zum Improvisieren eingeräumt, bis hin zu Kollektivimprovisationen in ausgesuchten Instrumenten-Kombinationen des Ensembles. Außerdem werden Kompositionen aus dem Premierenprogramm weitergeschrieben sowie Werke vorgestellt, deren kompositorischer Prozess bewusst noch nicht abgeschlossen wurde, um den Input durch die konzertante Aufführung wiederum in die weiter zu schreibende Komposition einfließenzulassen.

Eine besondere Herausforderung bei diesen Konzertterminen ist der durch die Hygienevorschriften einzuhaltende Mindestabstand der MusikerInnen zusätzlich zu den Trennwänden, die das gegenseitige Hören extrem erschweren. Infolge der größeren Abstände muss, wiederum aus Platzgründen, die Besetzung reduziert werden. Ein zusätzliches Re-Arrangieren der Kompositionen wird damit notwendig.

Folgende Stücke stehen auf dem Programm:

1) THERE
(Komposition: Caroline Thon)

Ein Stück über das „Ankommen“, sowohl im Sinne von „nach Hause kommen“ als auch „bei sich selbst ankommen“.

Ein Zitat aus Pierre Boulez‘ „Leitlinien“ beschreibt, was es zu bewältigen gilt wenn ungewöhnliche Klänge in herkömmliche Klangstrukturen eingebettet werden wollen:

„Der Einfluß von Außenvektoren vollzieht sich auf zweierlei Art: indirekt, wenn der Beitrag von außen nicht dazu bestimmt ist, sich dem Werk real einzugliedern; direkt, wenn man absichtsvoll ein anderes Ausdrucksmittel, das autonom zu sein vermag, mit der Musik verschmelzen will.“

Es geht also um gleichberechtigte, nebeneinder bestehende aber artfremde Klangereignisse oder um deren Verschmelzung

2) NAISSER SEEMS TO BE …
(Komposition: Caroline Thon)

Ein Wortspiel mit dem englischen Begriff „to be nice“; die Umschrift bezieht sich auf den Ort „Nairs“ im Unterengadin, wo die Komposition während eines Stipendienaufenthaltes entstanden ist.

3) ICELAND II – DOOMSDAY – CORONAKOLLER
(Komposition: Christina Fuchs)

Eine aktualisierte und rearrangierte Version von ICELAND und mit den Teilen DOOMSDAY- CORONAKOLLER fortgeschrieben. Es ist eine Abbildung des Status quo im Jahr 2020:
Die Gletscher schmelzen weiter ab, schneller als je zuvor, doch die Klimaproblematik ist in den Hintergrund geraten, die Politik reagiert zu langsam, wirtschaftliche Interessen behalten letztlich global die Oberhand.

Christina Fuchs:

„Deshalb habe ich in ICELAND II dem Grundtenor eine andere Dringlichkeit gegeben, es verdichtet, die Tempi schneller- und den Grundton der Sounds aggressiver gemacht.“

„This is an emergency!“ ist das Ganze überschrieben, eine Alarmbereitschaft soll entstehen und sich übertragen.

4) KHO BA
(Komposition: Caroline Thon)

„Kho Ba“ (korrekt geschrieben Khor Ba) ist der tibetische Begriff für „Samsara“. In dieser Komposition geht es um Vergänglichkeit und den immerwährenden Kreislauf von Geburt, Alter, Krankheit und Tod.
Im weiteren Sinne ist es auch eine Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Situation bedingt durch die Pandemie.

5) SYRINX
(Komposition: Christina Fuchs)

Christina Fuchs:

„Diese Komposition ist im Corona-Lockdown-Frühling von 2020 bei meinen regelmäßigen Spaziergängen im Wald entstanden. Dabei habe ich die Vögel an bestimmten Orten immer wieder gehört und sozusagen „besucht“.
Der Gesang variiert erstaunlich, auch Vögel haben eine Tagesform und die Vielfalt der Gesänge ist riesig: manche Vögel haben scheinbar unendliche Variationen im Repertoire, mache können immer nur eine bestimmte Abfolge wiederholen, mache „quatschen“ ohne Pause, andere sind sparsamer.“

Allen gemeinsam ist die Syrinx, der Stimmapparat, der für den Gesang verantwortlich ist. Nicht grösser als eine Linse, zusammengesetzt aus einem Dutzend Knochenringen sowie zwei Dutzend Muskeln. Die Stimmlippen können sich bis zu 200-mal pro Sekunde zusammenziehen, stimmliche Präzisionsarbeit.

Menschliche Stimmapparate können da kaum mithalten, deshalb sind die Vogelstimmentranskriptionen auch nur vage Annäherungen. Einzelne Vogel-, bzw Instrumentalstimmen werden in einen harmonischen und rhythmischen Kontext gebracht, die aber letztlich Vorlage für Improvisationen sind.

F.E. Beddard (1858-1925), Syrinx Bucerotidae, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Photo: F.E. Beddard (1858-1925), Syrinx Bucerotidae, als gemeinfrei gekennzeichnet,
Details auf Wikimedia Commons
6) MAMOIADA
(Komposition: Christina Fuchs)

Mamoiada ist ein Ort in der Provinz Nuoro auf Sardinien. Von dort stammt der traditionelle Volkstanz „Passu Torrau“. Aus derselben Gegend stammt auch eine A-capella-Gesangstradition, die aus vier Tenören besteht.

Das Stück ist von der Version „Passu Torrau“ des Quartetts „Tenore Gòine de Núgoro“ inspiriert.

2016 hat Christina Fuchs dort den 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb „Scrivere in Jazz“ für Jazzorchestra gewonnen und ist auf diese Weise in Kontakt mit der Region gekommen.

FUCHSTHONE ORCHESTRA RELOADED#1

Mit der Konzertreihe RELOADED# verfolgt das FUCHSTHONE ORCHESTRA in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik / Stadtgarten Köln die konsequente Weiterbearbeitung ihrer Kompositionen in direktem Austausch mit dem Orchester.

Pressestimmen:

„Endlich aufwachen und wieder spielen: Das Fuchsthone-Orchestra ließ in Düsseldorf und Dinslaken die Corona-Zwangspause hinter sich … Die nachgeholten Auftritte fühlten sich wie das Aufwachen aus einem bösen Traum an. Das befreite Spiel dieses Kollektivs aus Musikerinnen und Musikern unter der Doppel-Leitung von Caroline Thon und Christina Fuchs war wieder hör- und fühlbare Realität geworden.“

Stefan Pieper

www.jazzzeitung.de

„Landschaftsbilder entstanden beim Konzert in Dinslaken….“

Bettina Schack

Neue Ruhr Zeitung

„Christina Fuchs und Caroline Thon eröffneten in der Aula des Gustav-Heinemann-Schulzentrums die neue Jazz-Saison in Dinslaken…“

Rheinische Post Online

RP Online

„Der Kreis des Lebens schließt sich … Sich mit so vielen Instrumenten und Klangfarben auf starke Ideen zu fokussieren und nie in Labyrinthe abzudriften, das ist das Kapital des Fuchsthone-Orchestras, dessen Potenziale von Christina Fuchs und Caroline Thon in verblüffend stringente Richtungen gelenkt werden. So geht bildhaftes „Musik-Theater“!“

Stefan Pieper

nrwjazz.net

FUCHSTHONE Premiere (2019)

FUCHSTHONE Premiere (2019)

FUCHSTHONE Premiere (2019)

PROGRAMM

Im November 2019 ist es nach langer Vorbereitungszeit endlich soweit: Das FUCHSTHONE ORCHESTRA feiert mit einer Tour von vier Konzerten Premiere!

Die Besetzung am 19.11. 2019 im Stadtgarten:

Caroline Thon, Christina Fuchs (composition, conduction, arrangement),
Roger Hanschel,Theresia Philipp, Matthew Halpin, Jens Böckamp,Susanne Weidinger (saxophone, clarinets, flutes),
Christian Mehler,John-Denis Renken,Matthias Bergmann,Matthias Knoop, Heidi Bayer, (trumpets),
Philipp Schittek,Matthias Schuller, Matthias Muche (trombones),
Wolf Schenk (basstrombone, tuba),
Zuzana Leharovà (violin),
Filippa Gojo (voice),
Laia Genc (piano),
Andreas Wahl (guitar),
Alex Morsey (bass),
Jens Düppe (drums),
Eva Pöpplein (electronics, live samples)

Schon in diesem allerersten Programm haben Caroline Thon und Christina Fuchs neue Werke mit Elektronik für diese Besetzung geschrieben und gleichzeitig bestehende Kompositionen weiterentwickelt. Die Konzerte sind ein grandioser Erfolg beim Publikum und der Presse. Grund genug, dieses Großprojekt weiterzuführen.

 Folgende Stücke stehen auf dem Programm:

1) 1. SUITE High Fidelity of Materialism – what about the Nature?
(Komposition: Caroline Thon)

Part I Ouvertüre
Part II The Beauty
Part III Materialism/The Black Swan
Part IV Reprise „Tsueltrim“

Eine 4-teilige Suite „High Fidelity of Materialism“

Die OVERTÜRE stellt die Hauptmotive vor.
Der 2.Satz THE BEAUTY ist eine Ode an die Natur und beschreibt das staunende Entzücken, zum Beispiel einen plätschernden Bach im Sonnenlicht erleben zu dürfen. Dazu erklingen Zitate des lateinischen Dichters Lucretius, die dessen Eternalismus aber in Frage stellen sollen. Im Gegensatz dazu erklingt die Melodie einer Langlebenspraxis aus dem tibetischen Buddhismus, in der es um die Ausgewogenheit der fünf Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft und Eisen (Raum) geht.

In der Transmission zum 3.Satz MATERIALISM mit Adaptionen aus der Techno-Musik wird die Bedrohung jeglichen Lebens durch die Kälte unserer materialistisch geprägten Welt beschrieben. Der Techno mündet in martialisch anmutende Klänge, die an Krieg erinnern sollen.

In der klassischen REPRISE als Schlußsatz wird nach dem Ausklingen der im 3.Satz vertonten Zerstörung musikalisch an das Mitgefühl appelliert. Das dies nicht immer ganz einfach ist, zeigt sich unter anderem in der Verwendung des sich ständig verschiebenes 7/4-Taktes in Form eines Canons. Am Ende kommt noch einmal Lucretius mit einem berühmten Zitat zu Wort, das Ansinnen hier ist aber die Grundaussage des Eternalismus, das aus Nichts nichts wird, selbst nicht durch Willen der Götter zu verneinen.

Video: „The Beauty“ Part II (16:51)

Caroline Thon:

„Ein großer Traum war die Verwirklichung meiner 4-teiligen Suite HIGH FIDELITY OF MATERIALISM, die durch politische Aktionen und meiner Mitarbeit an Hörspielproduktionen geprägt ist.“

2) ICELAND
(Komposition: Christina Fuchs)

Bearbeitung des aktuellen Themas Klimakrise, das Abschmelzen der Gletscher in Island, insbesondere der in 2019 abgestorbene Gletscher Oksjökull.

Gleichzeitig eine Hommage an Greta Thunberg und ihre mutige Rede vor dem europäischen Parlament am 16.4.2019.

Christina Fuchs:

„Es ist mir wichtig, hör- und fühlbar zu machen, was geschieht z.B. wie das Eis schmilzt, die Dramatik der Vorgänge in Musik umzusetzen.“

Okjoekull Gedenktafel

Photo by C.Fuchs

3) IS IT YOU?
(Komposition: Caroline Thon)

Inspiriert durch die Komposition „The Unanswered Question“ von Charles Ives (1874-1954) thematisiert diese Komposition die Frage, wie es dazu kommt, dass zwei Menschen sich gegenseitig erkennen und „Ja“ zueinander sagen. Vergeblich geschriebene Liebesbriefe werden hier als eigene Klangquellen entdeckt.

Charles Edward Ives 1913_part

Photo: Anonym, CharlesEdwardIves1913 part, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

4) NEWTONS CRADLE
(Komposition: Christina Fuchs)

Fünf kleine Stahlkugeln hängen an einem Metallgestell, eine Zeitlang fehlte so ein Accessoire auf keinem Büroschreibtisch: das Kugelstoßpendel oder „Newton’s Cradle“ – einfach und genial zugleich.

Lässt man eine Kugel gegen die restlichen vier prallen, schwingt auf der anderen Seite eine Kugel hoch, nimmt man zwei, schwingen zwei nach oben: Das Newton’sche Gesetz zur Energieerhaltung, Ursache und Wirkung, Impuls und Energie

Christina Fuchs:

„… und diese physikalischen Gesetze wurden 2014 ganz real für mich: diese Komposition hat mir den WDR Jazzpreis beschert!“

5) POSCHTI
(Komposition: Christina Fuchs)

Eine Hommage an den Schweizer Postbus, liebevoll in schwyzerdütsch Poschti genannt. In den Bergen hupt der Busfahrer in jeder Serpentine als Warnung für den Gegenverkehr einen A-Dur Dreiklang!

 

Christina Fuchs:

„Ich konnte es kaum glauben und vor allem nicht der Versuchung widerstehen, daraus ein Stück zu schreiben.“

6) TEXTURES OF MEMORY
(Komposition: Christina Fuchs)
  • Wie funktioniert die neuronale Verschaltung im Gehirn, wie funktioniert Erinnerung bezogen auf musikalische Parameter?
  • Erkennt das Gehirn ein musikalisches Motiv in völlig anderer Gestalt wieder oder nicht?
  • Erkennt das Gehirn, dass das Stück nur aus einem kleinen Motiv und Akkord gebaut ist, nur in verschiedenen Formen und Gestalten?

Fragen, die Christina Fuchs in diesem Stück wie in einem Feldversuch anwendet.

Postauto Simplonpass
Photo: User Ancheta Wis on en.wikipedia, 1543, Andreas Vesalius‘ Fabrica, Base Of The Brain, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
7) KRONOS
(Komposition: Christina Fuchs)

Christina Fuchs:

„Das Thema „Zeit“ fasziniert mich schon länger. Hier wird es hörbar durch die Sounds von Kirchenglocken, das Ticken einer Uhr, die das Timing dieser Komposition vorgeben.“

Mediaecho:

„Bei aller Komplexität des großorchestralen Geschehens bleibt es doch immer noch Jazz, wie er sich nicht zuletzt in improvisierten Soli authentisch ausdrückt. Diese Chance für eigene Soli mag dazu beitragen, dass im Orchester eine überaus kollegiale Atmosphäre gegenseitiger Wahrnehmung und Achtung vorherrscht…“
Dietrich Schlegel

www.jazzzeitung.de

„Kaum zuvor war die stilistische Bandbreite variantenreicher, das Klangspektrum vielfältiger, vitaler und experimentierfreudiger.
Nun präsentiert sich das Fuchsthone Orchestra als neues, musikalisch ausgedehntes Sternbild am Big-Band-Firmament. Dafür haben die Komponistinnen, Arrangeurinnen und Musikerinnen Christina Fuchs und Caroline Thon ihren Klangkörper sensationell gut besetzt…“
Horst Peter Koll

Kölner Stadtanzeiger

„Zwei gestandene Saxophonistinnen und Komponistinnen mit langjährigen Erfahrungen in der Leitung von großen Klangkörpern, bilden nun eine weibliche Doppelspitze. Durchaus ein gutes Zeichen. Das Ensemble besteht aus 22 vielfach ausgezeichneten MusikerInnen. Es gehören auch für eine klassische Big Band ungewöhnliche Instrumente, wie Geige und Elektronik, dazu….“

Uwe Bräutigam

www.nrwjazz.net

„Überraschend frisch sind ihre Ideen für ein neues, gemeinsames Ensemble, das mit Elektronik als tragendem Element weit über die Begriffe Big Band und zeitgenössischen Jazz hinaus geht….“
Kölner Jazz Konferenz e.V.

www.jazzstadt.de

„Christina Fuchs und Caroline Thone haben ihre Kräfte gebündelt und das FUCHSTHONE ORCHESTRA gegründet…“

Thomas Mau im Interview mit den beiden Gründerinnen

WDR3 - Jazz & World